Folge 03 - Sengende Hitze in Sachsen-Anhalt

Shownotes

In dieser Folge kämpfen sich unsere Otter bei brütender Hitze und staubiger Dürre durch Sachsen-Anhalt – mit dramatischen Folgen.

In diesem Podcast begleiten wir junge Fischotter auf ihrer Reise durch Deutschland. Getrieben von Neugier und Sehnsucht nach einem geeigneten Lebensraum folgen die kleinen Otter den Flüssen gen Westen, wagen sich über gefährliche Straßen und durch überfüllte Städte. Doch auf ihrem Weg lauern Abenteuer und Gefahren auf sie.

„Otterland“ ist ein Storytelling-Podcast, der eine fiktive Geschichte über eine Otterfamilie quer durch Deutschland erzählt, basierend auf realen Erfahrungen und Fakten zu Fischottern. Ein Hörabenteuer über Mut, Hoffnung, Verlust und die Suche nach einem Zuhause. Gelesen von Michael Lott und Christin Hildebrandt.

“Otterland“ erscheint im Rahmen des Projekts „Deutschland wieder Otterland“ – ein Podcast der Deutschen Umwelthilfe, produziert von Studio36. Das Projekt “Deutschland wieder Otterland” wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Dieser Podcast gibt die Auffassung und Meinung des Zuwendungsempfängers des Bundesprogramms Biologische Vielfalt wieder und muss nicht mit der Auffassung des Zuwendungsgebers übereinstimmen.

🔗 Link zu Folge 1: Tödlicher Asphalt in Brandenburg 🔗 Link zu Folge 2: Durch die Berliner Betonwüste

🔗 Weitere Informationen zum Fischotter: https://www.duh.de/informieren/naturschutz/fischotterschutz/

🔗 Zur Website des Projektes “Deutschland wieder Otterland”: https://www.otterland.info/ 🔗 Zur Petition zum Fischotterschutz: https://mitmachen.duh.de/fischotter/?&wc=PCFO25

➡️ Kontakt zur Deutschen Umwelthilfe 🔗 Webseite: https://www.duh.de 🔗 Instagram: https://www.instagram.com/umwelthilfe 🔗 TikTok: https://www.tiktok.com/@umwelthilfe 🔗 Facebook: https://www.facebook.com/umwelthilfe 🔗 YouTube: https://www.youtube.com/@deutsche_umwelthilfe 🔗 X: https://x.com/umwelthilfe 🔗 BlueSky: https://bluesky.com/umwelthilfe 🔗 Threads: https://www.threads.net/@umwelthilfe

➡️ Unterstütze uns 🌱 Newsletter abonnieren:  https://www.duh.de/newsletter-abo/?&wc=PCFO25

Als gemeinnütziger und politisch unabhängiger Verein machen wir uns bereits seit fast 50 Jahren für Natur-, Umwelt- und Verbraucherrechte stark. Wir mobilisieren die Öffentlichkeit und sprechen auch unangenehme Wahrheiten an. Denn Umwelt, Klima und Menschen brauchen eine starke Stimme. Dafür sind wir da!

Transkript anzeigen

00:00:04: Der Frühling erwacht in Deutschland.

00:00:06: Zartes Grün durchbricht die trockenen Felder und mit jedem neuen Tag wärmt die Sonne intensiver.

00:00:12: Die Temperaturen klettern ungewohnt schnell.

00:00:15: Fast fühlt es sich schon sommerlich an.

00:00:17: Die Jahreszeiten sind längst aus dem Gleichgewicht geraten.

00:00:20: Drückende Hitze im Sommer unterbrochen von plötzlichem Starkregen und milde, trockene Winter sind die neue Normalität geworden.

00:00:29: Auch im Elbehafelland tritt der Wassermangel zu Tage.

00:00:32: Die Pegelstände der Flüsse bleiben bedenklich niedrig und das schon im Frühling.

00:00:37: In dieser veränderten Landschaft tauchen zwei neugierige Schnauzen am Ufer auf.

00:00:42: Fritzi und Felix, die jungen Fischottergeschwister.

00:00:46: Ihre feuchten Pfoten hinterlassen kaum Spuren im Sand, während sie vorsichtig ihre Umgebung erkunden.

00:00:53: Die Schorfheide, das vertraute Revier ihrer Mutter, liegt weit hinter ihnen.

00:00:57: Jetzt zieht es sie zurück zur Havel, dem Fluss, der sie nach Süden führen wird.

00:01:17: Otterland, euer Podcast rund um den Fischotter in Deutschland.

00:01:21: In dieser Folge begleiten wir die jungen Otter durch Hitze und Dürre auf ihrer Reise durch Sachsen-Anhalt.

00:01:38: Fritzi und Felix flitzen fröhlich durch das Wasser.

00:01:41: Sie toben miteinander und unternehmen kleine Jagdversuche.

00:01:46: Die Fischotter sind mit ihren stromlinienförmigen Körpern und Schwimmhäuten zwischen den Zehen hervorragend an das Leben im Wasser angepasst und sind gute Jäger.

00:01:56: Doch nur Fritzi fängt eine kleine Rotfeder, die er direkt hungrig vertilgt.

00:02:00: Felix geht leer aus, denn durch die niedrigen Wasserstände bleibt das Nahrungsangebot knapp.

00:02:05: Immer wieder taucht der kleine Otter ab und immer wieder kehrt er mit leerem Maul zurück an die Wasseroberfläche.

00:02:14: Die Geschwister suchen nun schon seit Stunden nach Leckerbissen.

00:02:17: Wo ihnen üppige Ufervegetation und saftige Flussbetten Schutz bieten sollen, finden sie nur ausgetrocknete Rinnen und zerfurchtes Ackerland vor.

00:02:27: Felix unternimmt erneut einen langen Tauchgang und stößt plötzlich auf einen großen Baumstamm.

00:02:32: Vor ihm erstreckt sich ein wahres Otterparadies.

00:02:36: Ein kleiner Biberteich, der durch das Stauen des Wassers entstanden ist.

00:02:40: Ein echter Glücksfond.

00:02:42: Im tiefen und kühleren Wasser des Teichs haben sich zahlreiche Fische angesammelt.

00:02:47: Wachsam blicken die Otter sich nach den Bibern um, doch die großen Nagetiere scheinen ausgeflogen zu sein.

00:02:54: Fritzi stößt sich kräftig mit seinen breiten Hinterläufen ab und dringt bis zum Grund vor.

00:03:00: Eine davon huschende Plötze erriegt seine Aufmerksamkeit und er nimmt sofort die Verfolgung auf.

00:03:06: Aus einer geschickten Drehung heraus packt er zielsicher seine Beute mit der Schnauze.

00:03:11: Die Geschwister tauchen gleichzeitig auf.

00:03:13: Felix hält eine junge Brasse zwischen den Spitzenzenen und gemeinsam schwimmen sie mit ihnen ans Ufer, um ihre Beute in Ruhe zu fressen.

00:03:23: Es ist ein wahres Festmal.

00:03:25: Der Tümpel bietet ausreichend Nahrung, um sich für die nächste Etappe ihrer Wanderung zu stärken.

00:03:30: Die Otter jagen durchs Wasser und futtern, bis ihre Bäuche voll sind.

00:03:35: Gesättigt und zufrieden schauen sich die beiden Fischotter nun nach einem ruhigen Plätzchen für Fellpflege und ihren Verdauungsschlaf um.

00:03:43: Fritzi ist beim Jagen der verlassene Biberbau am Rand des Teichs ins Auge gefallen.

00:03:49: Vorsichtig pürchen sie sich an.

00:03:51: Der Eingang liegt unter Wasser.

00:03:53: Die beiden tauchen unter, um in das Innere der Biberburg zu gelangen.

00:03:57: Ein perfektes Versteck.

00:03:59: Im Wohnkessel gibt es mehr als genug Platz.

00:04:02: Hier ist es warm und sicher.

00:04:04: Die Otter rollen sich ein und fangen gemützlich an zu dösen.

00:04:10: Hintergrundinformationen zum Fisch-Otter.

00:04:12: von Christine Hildebrandt, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Otterland-Projekt.

00:04:21: Unsere Gewässer trocknen durch Hitze und dürre immer mehr aus.

00:04:25: Jahrzehntelange Entwässerungsmaßnahmen für die Landwirtschaft haben die Böden zusätzlich strapaziert.

00:04:31: Das ist ein Problem für uns alle und so auch für den Fischotter.

00:04:35: Eine gute Nachricht vorab, die Kernlebensräume des Otters und die größeren Gewässer, die diese verbinden, werden wahrscheinlich nicht permanent durch diese Extremwertereignisse zersplittert.

00:04:45: Durch die zunehmende Trockenheit werden ihre Lebensräume aber destabilisiert.

00:04:50: Austrocknende Gewässer bedeuten weniger Fische und andere Wasserliebewesen.

00:04:54: Und wenn es nicht genug Nahrung gibt, müssen die Otter größere Streifgebiete einnehmen, um über genügend Futter in ihrem Revier zu verfügen.

00:05:01: Es gibt so zwar weniger Konkurrenz in einer Region, aber auch weniger parungsbereite Artgenossen, insbesondere Tiere, die nicht bereits in einem zu engen Verwandtschaftsverhältnis zueinander stehen.

00:05:14: Das alles kann dazu führen, dass während der täglichen Wanderung auf der Suche nach Nahrung oder auch für die Paarung sehr weite Strecken zurückgelegt werden müssen und auch mehr Verkehrswege überquert werden müssen.

00:05:25: Bei anhaltender Trockenheit sind Fischotter letztendlich gezwungen, ihre Riviere aufzugeben und abzuwandern.

00:05:31: Von Starkregen und Hochwasser sind vor allem Jungtiere und ihre Mütter gefährdet, wenn sie sich in einer der unterirdischen Wurfhöhlen aufhalten und es nicht rechtzeitig Haus schaffen.

00:05:42: Wenn die Höhlen überflutet werden, können die Tiere ertrinken.

00:05:45: Ansonsten sind Fischotter eher indirekt über ihre Nahrungsquellen betroffen.

00:05:50: Fische, Krebse und andere aquatische Lebewesen können bei starker Strömung abgetrieben werden.

00:05:56: Manchmal über mehrere Stauschstufen hinweg, die sie nicht wieder hinauf kommen, wenn es keine Fischaufstiegsanlagen gibt.

00:06:03: Dann besteht die Gefahr, dass die oberen Flussläufe wie ausgestorben zurückbleiben.

00:06:09: Schlimmstenfalls verenden Fische auch auf überschwimmten, benachbarten Wiesen und Äckern, wenn das Wasser wieder verschwindet.

00:06:16: Fische heute sind glücklicherweise sehr anpassungsfähig an ihre jeweiligen Umweltbedingungen.

00:06:21: Das sieht man schon an ihren riesigen natürlichen Verbreitungsgebiet, von Spanien über Mitteleuropa bis nach Skandinavien und Ostasien.

00:06:29: Wenn sie aber nichts zu fressen finden, hilft ihnen ihre enorme Anpassungsfähigkeit auch nicht viel weiter.

00:06:36: Kurz gesagt, keine Fische, keine Fischotter.

00:06:44: Ein Extremwertereignis ist eben eine Situation, die auf kurzfristiger Ebene eine Wetterlage darstellt, die abseits der Norm ist, also abseits von dem, was wir kennen.

00:06:57: Das ist Karina Darmstadt.

00:06:59: Sie ist Geografin und Referentin für Schwammlandschaften bei der Deutschen Umwelthilfe.

00:07:03: Mit einem Blick auf Landschaften als Ganzes und die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt setzt sie sich intensiv mit der Klimakrise, ihren Folgen und möglichen Lösungsansätzen auseinander.

00:07:16: Also um zu verstehen, was ein Extremwettervereinigungs ist, müssen wir erst einmal verstehen, was eigentlich Wetter bedeutet.

00:07:23: Und zwar ist Wetter immer sozusagen der kurzfristige Zustand, den wir in unserer Atmosphäre haben.

00:07:28: Das ist nicht das Gleiche wie das Klima.

00:07:31: Das Klima bezieht sich eher auf einen langen Zeitraum.

00:07:34: Das Wetter ist aber das, was gerade aktuell bei uns passiert und vor allem lokal und zeitlich begrenzt.

00:07:41: Dadurch kann es dann gerade im Sommer, wenn sich alles super doll aufheizt, dazu kommen, dass wir extreme Niederschläge haben, die wir eben so nicht kennen, die wir so nicht voraussagen können.

00:07:53: Und das Besondere ist, wenn dann der Regen, der eigentlich in einem Monat fallen würde in... Innerhalb von drei Stunden auf einen Fleck runterpasselt sind unsere Landschaften darauf einfach nicht angepasst.

00:08:05: Die können diese Wassermassen im Fall von Regen jetzt gar nicht mehr stemmen.

00:08:10: Und dann gibt es aber auch extrem witter Situationen, in denen wir super lang anhaltende Hitzetage haben oder also Tage, wo wir über einen bestimmten Temperaturwert sind.

00:08:19: Und das sorgt dann natürlich am Ende auch dafür, dass unsere Natur damit nicht mehr umgehen kann.

00:08:24: Und wir Menschen übrigens auch nicht in unseren Städten.

00:08:27: Ein Extremwetterereignis ist eben eine Situation, die auf kurzfristiger Ebene eine Wetterlage darstellt, die abseits der Norm ist, also abseits von dem, was wir kennen.

00:08:39: Beziehungsweise, wenn wir uns Beispiele für Extremwetterereignisse angucken, müssen wir ein bisschen differenzieren, weil wir haben einmal das Extremwetterereignis, das sind zum Beispiel eben langanhaltende Hitzephasen oder starke Regenfälle.

00:08:54: Und daraus entstehen dann Folgen von diesen Extremwetterereignissen.

00:08:57: Zum Beispiel Feuer, Waldbrand, weil die Ökosysteme super ausgetrocknet sind.

00:09:02: Oder eben Überflutung, weil dieses Wasser, was in kurzer Zeit eben vom Himmel fällt, irgendwo hin muss und dann in unsere Siedlung läuft.

00:09:12: Extreme Wetterereignisse scheinen auf den ersten Blick chaotisch.

00:09:16: Doch sie folgen einem klaren Muster.

00:09:18: Und dieses Muster wird durch unser Handeln immer häufiger durchbrochen.

00:09:23: Was man gar glaube ich hervorheben muss, ist, dass die Extremwetterereignisse in gewisser Weise schon immer passieren konnten und auch immer passieren werden.

00:09:33: Was durch die Erderwärmung und die Klimakrisen um passiert ist, dass diese Extremwetterereignisse häufiger auftreten werden und regelmäßiger auftreten werden und eben die Wahrscheinlichkeit steigt, dass so etwas passiert.

00:09:44: Das heißt zum Beispiel Hochwasser, da Redet man von HKN-Hundertwerten, das sind die sogenannten Jahrhunderthochwasser, die sind früher vielleicht mal alle hundert Jahre aufgetreten und heutzutage treten die dann viermal in einem Jahrhundert auf.

00:09:59: Und das ist eben der Effekt der Klimakrise auf die Extremwertereignisse und deren Wahrscheinlichkeit.

00:10:06: Und in dem Fall sind wir Menschen ganz klar mitverantwortlich für diese Erderwärmung.

00:10:11: durch unsere Lebensweisen, durch die Emissionsausstöße, die wir durch unsere Lebensweisen verursachen.

00:10:17: Beschleunigen wir diese Erderwärmung extrem.

00:10:20: Und eben so stark, bis sich unsere Ökosysteme gar nicht mehr anpassen können.

00:10:25: Die Verantwortung liegt also auch bei uns.

00:10:27: Doch wie tief wirken unsere Eingriffe sich wirklich auf die Landschaft aus?

00:10:31: Und welche Folgen hat das für Natur und Tierwelt?

00:10:35: Das Problem ist eigentlich ein bisschen,

00:10:37: wir haben

00:10:38: die Auenflächen umgenutzt.

00:10:41: Dort haben wir jetzt oft Siedlungen stehen, dort haben wir jetzt oft auch landwirtschaftliche Flächen, wir haben alle möglichen Landnutzungsformen, Verkehrsflächen, versiegelte Flächen.

00:10:51: Das Problem ist, dass die Landschaft das Wasser einfach nicht mehr aufnehmen kann.

00:10:54: Es ist diese Schwandfunktion, die die Auen und diese Feuchtgebiete eigentlich innehaben, die ist verloren gegangen.

00:11:00: Und dadurch haben wir Wasser, was nicht mehr versickert, sondern Wasser, was oberflächlich abfließt und dann zur Überflutung führen kann.

00:11:09: Wenn wir aber auf die Thematik von der Auenrinaturierung gucken, wir haben ja aktuell die Situation, dass wir stark begradigte Flüsse haben, die an vielen Stellen auch versiegelte Mauern haben oder Spundwände und Co.

00:11:24: Und dadurch kann der Fluss sich nicht mehr dynamisch normal bewegen.

00:11:27: Und dadurch kann der keine Natur in einer Uferform.

00:11:32: Diese Ufer sind aber genau das, wo sich dieses Lebensraum Mosaik bildet.

00:11:37: Wenn wir flüssig naturieren, bildt sich dann da vielleicht auch eine Mosaikrache, in der der Orte sein zu Hause findet.

00:11:43: Und so kann man aus extremitter Anpassung und Naturschutz eine Synergie schaffen, die uns eigentlich nur Gewinne bringen kann.

00:11:54: Fritzi und Felix schlummern zufrieden in der Biberburg, als sie plötzlich von einem lauten Klatschen geweckt werden.

00:12:01: Ein dicker Biber steht vor ihnen.

00:12:03: Sein Schwanz schlägt drohend auf dem Boden.

00:12:05: Mit einem eindeutigen Blick macht er den Ottern unmissverständlich klar, dass dies sein Revier ist und sie als ungeladene Gäste nicht willkommen sind.

00:12:15: Die Geschwister zögern nicht lange.

00:12:17: Schnell huschen sie aus dem Bau heraus und fliehen ängstlich aus dem Teich.

00:12:21: Ihnen bleibt jedoch keine Zeit, sich vom Schreck zu erholen.

00:12:25: Kaum an der frischen Luft angekommen steigt ihnen ein beißender Geruch in die Nase.

00:12:30: Es riecht verbrannt.

00:12:32: Über den Baumwitteln sehen sie eine dunkle Rauchsäule aufsteigen.

00:12:36: Das Knistern der Flammen wird immer lauter.

00:12:38: Vögel fliegen in Schwärmen aus dem Wald.

00:12:41: Ihre Schreie heilen durch die Luft.

00:12:43: Die in der Hitze ausgetrockneten Büsche brennen Lichterloh.

00:12:47: Panik erfasst

00:12:48: die beiden Otter.

00:12:49: Nur weg hier.

00:12:51: Ohne zu zögern stürzen sie los.

00:12:53: Das ausgetrocknete Flussbett vor ihnen teilt sich im mehrere Armen.

00:12:57: In ihrer Hass und Verwirrung verlieren sie einander aus den Augen.

00:13:00: Felix folgt dem schmalen Fluss nach Süden, während Fritzi der Abzweigung nach Westen folgt.

00:13:06: Hauptsache so schnell wie möglich weg von den Flammen.

00:13:18: Waldbrände sind extrem verheerend für alle Lebewesen, die da leben, weil sie ihren Lebensraum verlieren.

00:13:25: Und einfach auch ihr Zuhause brennt halt ab.

00:13:28: Und die verlieren ihr Zuhause.

00:13:30: Und wir haben eh schon so eine angespannte Situation, dass wir nicht immer einen Ausweichhabitat haben.

00:13:36: Wenn wir jetzt auf Überflutungen oder Stürme im Sinne von Extremwetterfolgen gucken, haben wir genau den selben Punkt.

00:13:45: Das Wasser fließt nicht dahin, wo es hingehört und wo sich ein Ökosystem vielleicht mit Überflutungen auch auskennt und weiß, wie es damit umgehen muss, sondern das Wasser fließt in Gebiete, in denen die Ökosysteme nicht wissen, wie man damit umgeht.

00:13:59: Wenn wir jetzt auf Überschwemmungen als Folge von Extremwettereignissen oder generell Überschwemmungen gucken, dann muss man da ehrlicherweise sagen, dass das natürliche Prozesse von einem Fluss sind.

00:14:09: Es gibt in regelmäßigen Abständen immer wieder Hochwasser.

00:14:12: Die können sich unterscheiden in der Schwere des Hochwassers oder in der Menge des Wassers, was abfließt.

00:14:18: Aber wenn wir eine gesunde Auer haben und einen gesunden Fluss, dann kann sich dieser Lebensrarum selbstständig darauf einstellen.

00:14:25: Darauf sind die spezialisiert.

00:14:27: Ob Feuer oder Flut, wenn Ökosysteme aus dem Gleichgewicht geraten, bleiben nur noch Reaktionen.

00:14:33: Doch es braucht längst mehr echte Veränderungen, die an den Ursachen ansetzen.

00:14:39: Wenn wir jetzt darauf gucken, was Menschen machen können, um da die Situation zu verbessern, dann ist das große Stichwort Klimaschutz.

00:14:46: Wir müssen dafür sorgen, dass die Erde-Werbung nicht mehr so extrem voranschreitet.

00:14:50: Und wir müssen uns aber auch ehrlich sein und sagen, dass ist der Klimaschutz alleine nicht mehr... richten wird.

00:14:57: Wir müssen auch in Richtung Klimaanpassung denken und das am Westen Natur basiert.

00:15:01: Also wir brauchen Naturnahe Lösungen, weil das so viele Synergieeffekte bringt.

00:15:06: Wir haben, wenn wir Auen renaturieren und eben den Schwammeffekt der Landschaft wieder herstellen, dass eben Landschaften Wasser aufnehmen können und wieder abgeben können.

00:15:15: haben wir nicht nur die Möglichkeit den Landschaftswasserhaushalt zum Verbessern, also eine bessere Versicherung zurückhalten, das Wasser ist im Boden und nicht dieses oberflächliche Weggerauschen in die Flüsse, sondern wir schaffen dadurch auch so viele Habitate und Strukturen, in denen Tiere ihr zu Hause finden.

00:15:32: Also wir haben im Prinzip eine Lösung oder einen Teil der Lösung.

00:15:38: im Bezug auf die Klimakrise, aber auch auf die Biodiversitätskrise.

00:15:42: Wir reden da ja immer von Schwesternkrisen und die können zusammen damit ein bisschen abgemildert werden.

00:15:49: Um die Folgen von Extremwertereignissen abzumildern, müssen wir letzten Endes einfach wieder naturnahe Lösungen fordern.

00:15:56: Das heißt, wir müssen Lebensräume wiederherstellen, flussnahe Lebensräume wiederherstellen und die Natur wieder als eigenständigen Teil unserer Landschaft akzeptieren und vielleicht auch wieder zu dem Denken zurückkommen, dass es normal ist, dass Wasser in der Fläche ist.

00:16:11: Das ist normal und es ist wichtig für Tiere und am Ende auch für den Menschen, für die Klimawandelanpassung.

00:16:17: Im Prinzip müssen wir den Flüssen, um uns an die Klimakrise und die Extremwetterfolgen anzupassen, wieder mehr Raum geben und die drei großen Stichworte sind da einfach Renaturierung, Revitalisierung und vor allem auch Entziegelung.

00:16:36: Damit Natur und Mensch eine Zukunft haben, braucht es tiefgreifende Lösungen.

00:16:41: Und zwar solche, die auf die Natur selbst setzen.

00:16:45: Wir haben im Wald, vor allem, weil man stehen der Waldbrennende eben das Problem, dass diese Dürre dafür sorgt, dass die Bäume ... nicht mehr genug Wasser als zur Verfügung haben und dadurch trocknen die aus.

00:16:54: Gerade in Monokulturen ist das ein sehr bekanntes Problem und ein sehr wichtiges Problem.

00:16:59: Und durch dieses Austrocknen sind die Bäume dann anfälliger für zum Beispiel eine weggeworfene Zigarette oder so.

00:17:05: Und so entsteht das oft, dass Menschen im Endeffekt den Waldbrand auslösen.

00:17:10: Aber ein gesunder Mischwald mit genug Zugang zum Wasser könnte da besser darauf reagieren.

00:17:15: Waldbrände entstehen nicht nur durch Zufall.

00:17:18: Oft ist es die Kombination aus menschlichem Verhalten und einer Natur, die nicht mehr widerstandsfähig genug ist.

00:17:25: Doch es gibt Hoffnung.

00:17:26: Wenn wir unsere Wälder und Flüsse besser verstehen, können wir sie auch besser schützen.

00:17:31: Das, was mir am Ende am Herzen liegt und was ich mir wünschen würde, ist, dass sich die Menschen wieder mehr mit Flüssen und unsere Landschaften auseinandersetzen und mit den Fließgewässern, die am Ende durch jede Stadt fließen, weil wir alle haben irgendeine Verbindung zum Fluss und wir sollten... Da alle ein bisschen mehr drauf gucken, prägen unsere Lebensräume und Lebensräume von vielen Tierarten.

00:17:57: In der Ferne sehen die beiden Otter den brennenden Wald.

00:18:00: Der Rauch verdrängt den vertrauten Geruch des jeweils anderen.

00:18:04: Die Angst, wo den Flammen sitzt, so tief, dass keiner von beiden es wagt, zurückzugehen.

00:18:10: Ihnen bleibt nur der Weg nach vorne.

00:18:13: Zum ersten Mal in ihrem Leben sind die jungen Otter ganz allein.

00:18:17: Ganz ohne Unterstützung werden sie nun eigene Reviere suchen müssen.

00:18:21: Doch wo können Felix und Fritzi ein neues Zuhause finden?

00:18:33: Otterland erscheint im Rahmen des Projekts Deutschland wieder Otterland.

00:18:38: Ein Podcast der Deutschen Umwelthilfe produziert von Studio thirty-six.

00:18:44: Sprecher war Michael Lott.

00:18:47: Das Projekt Deutschland wieder Orterland wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz, Mitmitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukliare Sicherheit.

00:19:01: Dieser Podcast gibt die Auffassung und Meinung des Zuwendungsempfängers des Bundesprogramms Biologische Vielfalt wieder und muss nicht mit der Auffassung des Zuwendungsgebers übereinstimmen.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.